Heute gibt es Strudel. Mit Blätter- oder Strudelteig? - Gute Frage. Wir kennen die Antwort und verraten dir, welcher der beiden Teige sich für welche Zubereitung eignet und worin die Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten liegen.

Im Ofen wird der Apfelstrudel langsam goldbraun. Ein köstlicher Duft nach warmen Äpfeln, Zimt und Teig erfüllt den ganzen Raum. Doch halt! – An dieser Stelle haken wir ein: Welcher Teig ist eigentlich der richtige, um einen perfekten Strudel zu backen? Schmeckt er mit Blätterteig oder doch dem traditionellen Strudelteig besser? Macht die Wahl des Teiges überhaupt einen Unterschied? Und wenn ja, welchen? Wir klären auf.
Grundsätzlich sind Blätterteig und Strudelteig zwei verschiedene Teige, die Namen werden oft nur synonym gebraucht. Der große Unterschied liegt in den Teigschichten: Strudelteig besteht aus einer einzigen, hauchzarten Teigschicht, Blätterteig aus vielen dünnen, übereinander liegenden Teigschichten. Der Grund dafür: die unterschiedliche Herstellung.
Strudelteig ist immer ein gezogener Teig. Die große Kunst besteht darin, den Teig so dünn auszuziehen, dass man eine darunterliegende Zeitung lesen könnte, er dabei aber nicht reißt.
Fett macht den Blätterteig erst zu dem, was er ist. Er braucht nämlich jede Menge Butter oder Margarine, um die charakteristischen Schichten bilden zu können, die durch mehrmaliges Ausrollen und Falten des Teiges entstehen. Der Geschmack intensiviert sich mit der Menge der Teig-Fett-Schichten, die Luft zwischen den einzelnen Lagen kitzelt die Aromen hervor.
Apropos Fülle: Es muss nicht immer der eingangs erwähnte Apfelstrudel sein. Auch Erdäpfel, Pilze, Kürbis, Lauch, Schafkäse oder Gemüse harmonieren etwa wunderbar mit Teig, der aber auch ganz alleine schmeckt. Etwa als Zimtstangerl, feurige Blätterteigstangen mit Paprika oder vegane Blätterteigzöpfe mit getrockneten Tomaten – ganz klassisch mit Weizenmehl oder zur Abwechslung mit Dinkel-Blätterteig. Erlaubt ist, was schmeckt.
Noch ein kurzer geschichtlicher Exkurs zum Abschluss: Blätter- und Strudelteig kommen beide aus der Türkei, letzterer heißt dort Filoteig. Den glücklichen Umstand, dass wir heute beide Teige genießen können, verdanken wir zwei unglücklichen, weil kriegerischen: Der Strudelteig kam nämlich in Form von Baklava mit der ersten Türkenbelagerung nach Wien, der Blätterteig durch die Kreuzzüge. Auch heute geht der Eroberungszug der beiden Teige weiter – zum Glück nur mehr geschmacklich.
Hier nochmal alle Unterschiede der beiden Teige auf einen Blick:
besteht aus vielen dünnen, übereinander liegenden Teigschichten
wird durch mehrmaliges Ausrollen und Falten hergestellt
braucht Fett, um die charakteristischen Schichten zu bilden
wird am besten mit Ei bestrichen
bäckt optimal bei 220°C Ober- und Unterhitze
besteht aus einer einzigen dünnen Teigschicht
wird gezogen
bildet beim Backen eine einzige knusprige Schicht
wird am besten mit Butter oder Öl bestrichen
bäckt optimal bei 180°C Ober- und Unterhitze

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